19 Rene Gabriel
1988 wurde dieser Wein im Anschluss an eine 61er Degustation (!) aus einer Magnum serviert. Es gab einige Gäste, darunter auch ich, die dieser Flasche mehr Ehre zollten als vielen voran getrunkenen 61ern. Dann wiederum anlässlich eines Commanderie-Abends mit Ueli Prager getrunken. 1993 eine Doppelmagnum (18/20): Kaffee, Butter und nuancierte Teenase, die an die Düfte der Fermentation in den Teefabriken in Sri Lanka erinnert. Im Gaumen saftig und süffig. Man kann sehr viel davon trinken, wenn verfügbar. Sicherlich zehn Eindrücke von Normalflaschen, davon auch zwei aus den direkten Château-Reserven. Alle sehr reif, aber noch etwas von der Grösse dieses Rebensaftes zeigend. Der letzte Normalflascheneindruck von 1997 beweist leider, dass es nun "game over" heisst: In der Nase Malz und Ovomaltine (wie ein reifer Haut-Brion). Im Gaumen leider immer mehr zehrend und nach und nach ein Fall für die Pathologie. 99: Eine geniale, unvergessliche Doppelmagnum im Restaurant Casa del Vino in Wiener Neustadt: Noch immer tief, nach dunklen Rosen und Korinthen duftend. Fester Gaumen mit klassischer Bordeaux-Genialität (18/20, austrinken). 05: Zwei Doppelmagnum aus der Château-Reserven auf dem Weingut anlässlich einer Spezial-Bordeauxreise gekillt. Fragil, schlanker werdend, aber mit einer traumhaften Grazie. 08: In der gleichen Woche eine oxidierte Flasche und dann wieder eine ganz geniale die in einer 5er-Serie von 1970 Pichon-Baron, 1966 Cos, 1961 Talbot und 1959 Malartic-Lagravière überragte. 09: Aus einer Doppelmagnum bei Döllerer's in Golling. Sehr helle Farbe mit viel ziegelroten Reflexen. Zuerst eine fleischige Nase zeigend, Glutamat und Bratensauce, dann immer süsser werdend mit hellem Tabak und mehr und mehr Rosinen. Leicht gehaltener, tänzerischer Gaumen, fragil und doch haltend. Erinnert an einen grossartig gereiften Châteauneuf. (19/20). 12: Dunkles Granat mit deutlich bräunlichem Ton. Sehr würziges, intensives Bouquet mit getrocknetem Rosenholz, dunklen Steinpilze, etwas Trüffel und kalter Danemark-Schokosauce. Im Gaumen cremig, dunkles Malz, Guinesston, Demi-Glace, aromatisch nachklingend mit wunderschöner Terroirsüsse endend. austrinken
1988 wurde dieser Wein im Anschluss an eine 61er Degustation (!) aus einer Magnum serviert. Es gab einige Gäste, darunter auch ich, die dieser Flasche mehr Ehre zollten als vielen voran getrunkenen 61ern. Dann wiederum anlässlich eines Commanderie-Abends mit Ueli Prager getrunken. 1993 eine Doppelmagnum (18/20): Kaffee, Butter und nuancierte Teenase, die an die Düfte der Fermentation in den Teefabriken in Sri Lanka erinnert. Im Gaumen saftig und süffig. Man kann sehr viel davon trinken, wenn verfügbar. Sicherlich zehn Eindrücke von Normalflaschen, davon auch zwei aus den direkten Château-Reserven. Alle sehr reif, aber noch etwas von der Grösse dieses Rebensaftes zeigend. Der letzte Normalflascheneindruck von 1997 beweist leider, dass es nun "game over" heisst: In der Nase Malz und Ovomaltine (wie ein reifer Haut-Brion). Im Gaumen leider immer mehr zehrend und nach und nach ein Fall für die Pathologie. 99: Eine geniale, unvergessliche Doppelmagnum im Restaurant Casa del Vino in Wiener Neustadt: Noch immer tief, nach dunklen Rosen und Korinthen duftend. Fester Gaumen mit klassischer Bordeaux-Genialität (18/20, austrinken). 05: Zwei Doppelmagnum aus der Château-Reserven auf dem Weingut anlässlich einer Spezial-Bordeauxreise gekillt. Fragil, schlanker werdend, aber mit einer traumhaften Grazie. 08: In der gleichen Woche eine oxidierte Flasche und dann wieder eine ganz geniale die in einer 5er-Serie von 1970 Pichon-Baron, 1966 Cos, 1961 Talbot und 1959 Malartic-Lagravière überragte. 09: Aus einer Doppelmagnum bei Döllerer's in Golling. Sehr helle Farbe mit viel ziegelroten Reflexen. Zuerst eine fleischige Nase zeigend, Glutamat und Bratensauce, dann immer süsser werdend mit hellem Tabak und mehr und mehr Rosinen. Leicht gehaltener, tänzerischer Gaumen, fragil und doch haltend. Erinnert an einen grossartig gereiften Châteauneuf. (19/20). 12: Dunkles Granat mit deutlich bräunlichem Ton. Sehr würziges, intensives Bouquet mit getrocknetem Rosenholz, dunklen Steinpilze, etwas Trüffel und kalter Danemark-Schokosauce. Im Gaumen cremig, dunkles Malz, Guinesston, Demi-Glace, aromatisch nachklingend mit wunderschöner Terroirsüsse endend. austrinken